Dienstag, 4. September 2007

Tagebuch Gibb River Road- Eine Herausforderung mit Hindernissen

Vorsicht Crocs, an der Windjana Gorge
die Manning Gorge

am einsamen Waterhole!


An der Manning Gorge









22.08.07

Hallo zusammen,

Sascha ist auf die gute Idee gekommen, doch während des Aufenthaltes auf der Gibb River Road ein Tagebuch zu schreiben! Und dann legen wir mal los:
Heute sind wir die Strecke Derby-Windjana Gorge auf der Gibb River Road gefahren. Die ersten Kilometer waren easy gewesen danach ist unser Bushi richtig gehopst!! Hehe.
So dann sind wir wandern gewesen, gefühlte 100 Kilometer, bei 40 grad! Heute haben wir unsere ersten Freshis gesehen in freier Wildbahn und tausende von Kakadus. Die machen vielleicht einen Lärm, einer lauter als der andere. Jetzt gerade haben wir lecker gekocht und die Sonne ist schon unter gegangen. Und es geht schon wieder los mit den verdammten Mücken. Die Windjana Gorge ist wirklich wunderschön, Felsen überall und dann die Krokos im Wasser und die Kakadus auf den Bäumen. Wenn es da nur nicht so mega heiß gewesen wäre.
Tagesdistanz 151 Kilometer.

23.08.07

Heute sind wir nach Tunnel Creek gefahren, das ist ca. 24 km von der Windjana Gorge entfernt. Tunnel Creek ist eine Hölle wo man durchgehen kann und 700 Meter lang. Man muss dort mit einer Taschenlampe durchgehen weil es so dunkel ist und sogar durch Wasser gehen. Ich bin natürlich NICHT mitgegangen. Bin ja nicht Lebensmüde, da soll es auch Krokos und Fledermäuse geben. *g* Unser nächstes Ziel WÄRE Dog Chain Creek gewesen, WÄRE nicht folgendes passiert.
Wir sind gerade mal 5 Kilometer gefahren von Tunnel Creek und dann ist unser Auto einfach beim fahren ausgegangen und es hat verbrannt gerochen. SCHOCK! Wir standen kurz vom Herzinfarkt, kurz zuvor hatten wir noch davon gesprochen dass doch alles super läuft. (ohne Scheiß mir war so schlecht gewesen) Ok wir ausgestiegen, hinter uns war direkt auch ein Wagen gewesen die haben direkt angehalten. (das waren sogar Deutsche die 25 Jahre in Sydney wohnen) Erst mal die Motorhaube auf, alle haben wie blöd reingeguckt und überall dran rumgefummelt. Es haben noch weitere Autos angehalten und haben versucht zu helfen. Doch nix ging, der Wagen hat keinen Mucks mehr gemacht. Dann sind die Deutschen weitergefahren zurück zur Windjana Gorge und wollten dort dem Ranger bescheid geben und eventuell den RAC (ADAC) anrufen. Oh man, wenn der RAC wirklich rauskommt dann sind wir arm und können nach Hause fahren denn das kostet Geld, viel Geld!!! Irgendwie konnte das ganze doch jetzt nicht wahr sein. Unser Alptraum wurde wahr. Liegen geblieben auf der Gibb River Road. Einfach mitten im NIX. Uns blieb nix weiteres übrig als erstmal zu warten. ABER dann, hat ER angehalten. Unser Retter. Peter und Rose hießen die beiden und Peter hat dann nach einer halben Stunde messen und fummeln am Auto herausgefunden das die Hauptsicherung ( Kabel) die man nicht als solche erkennt wenn man es nicht weiß, durchgebrannt ist. Was für ein Glück, wir hatten sogar einen Ersatzsicherung dabei und er hat sie gewechselt. Wir konnten weiter fahren! Das wiederum konnten wir wieder nicht glauben, eine Stunde vorher sah noch alles so aus als ob wir vom RAC nach Derby abgeschleppt werden müssen. Wir hatten Glück im Unglück gehabt. Mal wieder hat uns das Glück nicht verlassen!!! So jetzt hieß es ab zum Ranger um zu gucken das der RAC noch nicht raus gekommen ist, denn den hätten wir dann bezahlen müssen. Auf dem Rückweg ist uns der Ranger entgegen gekommen und er hat NICHT den RAC angerufen. Mal wieder Glück!!! Nach einem verdammten Scheiß Tag, oder wie die Australier sagen würden: bloody fucking day, haben wir erst mal dick BBQ gemacht mit Lagerfeuer!!! Unser erstes Lagerfeuer! Denn immer dran denken, ALLES WIRD GUT! Tagesdistanz 73 Kilometer.

24.08.07

Heute sind wir endlich an der besagten Dog Chain Creek Freespot angekommen. Unser Auto läuft wieder super! Wir sitzen gerade 5 Meter vom Pool entfernt und haben schon fleißig Feuerholz gesammelt und fangen gleich an Pizza zu machen in unserem Zauberofen. Der heutige Tag bestand heute nur aus relaxen, essen und in den Pool springen! Tagesdistanz 94 Kilometer.

25.08-26.08.07

An diesen beiden Tagen sind wir immer noch am Dog Chain Creek geblieben und haben die ganzen beiden Tage relaxed, gesonnt, gebadet, Brot gebacken und Pizza und Lasagne im Feuer gemacht. Wir waren die ganze Zeit alleine gewesen. Es war wirklich super schön. Der Spot liegt an der „Hauptstraße“ der Gibb River Road. Am Tag kommen ca. 40 Autos vorbei und sogar 1 Fahrradfahrer.
Tagesdistanz 0 Kilometer.

27.08.07

Da sind wir von Dog Chain Creek zur der Bell Gorge gefahren. Eigentlich hatten wir vorgehabt an der Bell Gorge auch zu schlafen. Wir waren aber so früh fertig gewesen mit anschauen und schwimmen und haben sogar noch schnell geduscht und dann waren es erst 14 Uhr. Dann sind wir zu einem Free Spot gefahren der March Fly Glen hieß. Dieser hat uns nur einen Umweg von 20 Kilometer gekostet und dafür konnten wir dann Free campen. Es war ein sehr schöner Platz mit Feuerstelle und wir haben dort BBQ gemacht. Tagesdistanz war 88 Kilometer.

28.08.07

Heute sind wir von March Fly Glen über Imintji gefahren. Imintji ist ein Haus mitten im Nix und dort kann man das wichtigste kaufen was man braucht und tanken. Wir haben getankt für 1,87 Dollar der Liter!!!!!!!! Nur zur Erinnerung in Perth war es 1,25 Dollar. Na ja es bleibt einem ja keine Wahl. Wir haben dann noch Fleisch, 2 Möhren und 1 Paprika gekauft. Das lustige war gewesen, dass wir gerade zu dem Zeitpunkt da waren wo ein Kamerateam aus den USA da war und einen kleinen Spot gedreht hat. Da haben wir noch ein paar Minuten bei den Dreharbeiten zugeguckt. Dann sind wir an dem Radiosender von Mornigton angekommen. Man muss sich das so vorstellen. Mornigton Wildlife Camp liegt 90 Kilometer südlich im Nix von der Gibb River Road. Dann muss man vorher das Camp anfunken und fragen ob die noch ein Plätzchen frei haben. Ja und sie hatten natürlich was frei. Für die 90 Kilometer haben wir fast 2 Stunden gebraucht. 2-mal musste ich sogar aussteigen und ein Gate auf und zumachen.
Wir sind an dem gleichen Tag dann noch zur Sir John Gorge gefahren. Das war vielleicht ein Weg. 14 Kilometer hin und 14 wieder zurück. Für die 14 Kilometer haben wir 45 Minuten gebraucht. Man kann zum Teil nur 10 kmh fahren!
In den Gorges hier gibt es Freshwater Crocodils. Aber man kann mit denen schwimmen gehen, gesehen haben wir leider keine. Abends haben wir uns mit anderen Bewohnern des Camps die Mondfinsternis angeschaut, diese war nämlich hier gewesen. Tagesdistanz 162

29.08.07

Heute sind wir zur Dimont Gorge gefahren. Der Weg war noch lustiger als der gestrige! Der Wagen ist richtig gehopst und hat total gewackelt. Aber Bushi kommt überall durch. Die Dimont Gorge hat uns nicht so gut gefallen, uns hat vielmehr der Weg dorthin gefallen. Auf dem Rückweg sind wir dann noch zu einem Waterhole gefahren. Ein riesiger Fluss (für Australische Verhältnisse). Wir haben ca. 2 Meter vom Wasser geparkt und haben uns erst mal lecker Chinesisch gekocht. Wir waren die ganze Zeit alleine gewesen, haben gegessen, sind ins Wasser gesprungen und haben uns von der Sonne trocknen lassen. Auf der anderen Seite des Flusses haben wir eine Kuh gesehen die an den Fluss gegangen ist um zu trinken. Dieser Tag war wirklich herrlich gewesen. Nur die Vögel, die Kuh, die Fische und WIR! (und Bushi natürlich) Jetzt sitzen wir draußen und genießen die kühle Abendbrise. Hier gibt es sogar heiße Duschen, man glaubt gar nicht das eine heiße Dusche zu etwas Besonderem werden kann. Tagstemperatur 37 Grad im Schatten. Tagesdistanz 60 Kilometer.

30.08.2007

Erstmal nur zur Info diesmal schreibe ich und nicht Jeanette. Eigentlich wollten wir ja noch einen Tag in Mornington bleiben aber nach dem wir dann um 6 Uhr schon wach waren wie eigentlich fast jeden morgen haben wir uns entschlossen weiter zu fahren. Also Sachen gepackt und los. Erstmal die 90 Kilometer Einfahrt zurück zur Gibb. Die nächsten 2 Gorges haben wir dann ausgelassen. Ob man’s glaubt oder nicht wenn man 20 Gorges sieht kann man gar nicht mehr so richtig sagen ob die schön ist oder nicht mittlerweile sehen die alle gleich aus. Am Mt. Barnet angekommen, nach weiteren 40 Kilometern haben wir uns entschlossen die dortige Manning Gorge anzuschauen. Sehr schön. Und nach einem 1 stündigen Lauf sehr erfrischend. Wohlgemerkt die Temperaturen gehen mittlerweile am Tag nicht mehr unter 35 Grad im Schatten. Tagesdistanz 207 Kilometer.

31.08.2007

Nach dem Frühstück sind wir los. Heute ist der Weg runter von der Gibb und ab auf die Kalumburu Road um uns die Mitchell Falls anzuschauen. Das sind also noch einmal 200 Kilometer one way ab von der Gibb. Nach 6 Stunden sind wir dann am King Edward River angekommen wo wir die Nacht verbracht haben. Ein Großer Platz mit einer Möglichkeit zum schwimmen. Hier gibt es nur die Freshwater Crocs und mit denen kann man bedenkenlos schwimmen. Haben aber keine gesehen. Tagesdistanz 278 Kilometer

01.09.2007

Von der Kalumburu Road muss man jetzt nur noch einmal 80 Kilometer abfahren und dann ist man auch schon nach einem 1 Stündigen Walk an den Mitchell Falls. Oh Backe, hier bekommt man ein ganz anderes denken was Distanzen betrifft. Die Mitchell Falls sind schon sehr beeindruckend kann man aber auf Fotos bessere sehen. Da wir schon um 1 Uhr wieder am wagen waren haben wir uns entschlossen zurück zum King Edward River zu fahren. Erstens ein schönerer Camp Spot als an den Mitchells und zweitens auch noch kostenlos. Nachdem wir die 80 Kilometer nach 2 Stunden auf dieser Strasse hinter uns hatten, es ist zwar eine Gravel Road aber die wird nicht instand gehalten dementsprechend ist sie zu fahren, sind wir am King Edward wieder angekommen. Ich habe nicht schlecht gestaunt nachdem wir ausgestiegen waren und ich hinten ins Auto rein wollte. Wahnsinn da war uns durch diese Rüttelei doch die Halterung vom zweiten Ersatzreifen gebrochen und der Reifen hing nur noch mit einem Millimeter an der Halterung. Das wäre echt nicht lustig gewesen wenn der uns abgefallen wäre und ein Auto dahinter gewesen wäre. Nun gut nix weiter passiert wieder mal Schwein gehabt. Die Hupe ist übrigens auch noch aus der Halterung Rausgebrochen.
Zusatz von Jeanette: Der ganze Wagen ist übrigens ROT vom ganzen Staub!!!
Tagesdistanz 155 Kilometer

02.09.2007

Ok so langsam muss ich ehrlich gestehen habe ich nicht mehr allzu große Lust mir irgendwelche Gorges anzuschauen. Also sind wir, nachdem wir auch unseren zweiten Ersatz Reifen ins Auto verfrachtet hatten los. (Zusatz von Jeanette: der Wagen sieht aus wie nach einem Überfall) Die 200 Kilometer zurück zur Gibb und noch weiter. Nachdem wir uns einige Free Camp Spots angeschaut haben, sind wir an der Home Valley Station angekommen. Eine Outbackfarm. Es war toll nach glaube ich drei Tagen mal wieder eine Dusche zu haben und sich nicht im Fluss waschen zu müssen. (Zusatz von Jeanette: ist gar nicht so schlecht im Fluss sich zu waschen) Heute ist nicht mehr viel passiert haben noch ein wenig mit ein Paar Deutschen geplaudert, mit welcher Nation auch sonst, dann haben wir essen gemacht und sind ins Bett gegangen. Nach Fast 400 Kilometern Gravel waren wir ehrlich gesagt ganz schön Platt. Was ich noch loswerden wollte. Wenn einer mal nach Australien möchte und man Angst hat weil man kein Englisch spricht. No worries, wie die Australier sagen. Je tiefer man ins nix fährt je mehr Deutsche trifft man. Hier in Australien kommt man nämlich mit der deutschen Sprache leichter zurecht als mit Englisch. Kein Witz. (Zusatz von Jeanette: Ihr kennt Sascha er übertreibt auch mal gerne) Wurden schon öfter von den paar Australiern die hier rumlaufen drauf angesprochen und haben uns auch gefragt wieso das so ist. Tagesdistanz 352 Kilometer

03.09.2007

So nun ist der letzte Tag Gibb River angebrochen. Was wir zuerst nicht wussten. Nachdem uns die liebe Sonne um halb sieben mit über 30 Grad im Auto ganz lieb geweckt hat. Ich weiß, dass es in Deutschland nur Regnet, wenn es gehen würde, würde ich auch welche rüberschicken. Manchmal ist es nicht zum aushalten und ich wünsche mir nur 25 oder 30 Grad. Junge Junge. Wir also aufgestanden und erst mal schön dieses leckere Toastbrot mit Marmelade gegessen. (Zusatz von Jeanette: das Brot haben wir selber gebacken uns schmeckt wirklich super) Ich glaube heute ist auch so der lustigste Tag auf der Gibb, nämlich was seh ich da um sieben Uhr morgens beim Frühstück. Genau ein Platter Reifen. Sehr schön. Die Freude war Groß. Egal, No worries das wird schon. Ich also das ganze Zeugs ausgepackt um Reifen zu wechseln da ist mir doch in den Sinn gekommen jede Farm kann Reifen Flicken. Super Idee auf zur Rezeption und fragen. Keine halbe Stunde später waren wir auch schon in der Werkstatt der Farm und der dortige Mechaniker hat unseren Reifen geflickt. Was für eine Werkstatt 200 Kilometer im Nirgendwo und besser ausgestattet als manche anderen in der Großstadt. Der gute Mann war sogar so nett dass er uns die Halterung für den zweiten Ersthatzreifen geschweißt hat. In dem Moment hat es mich doch glatt am Hintern gejuckt. Okay ich schön am Kratzen und denke mir noch wat is dat denn hab ich ne Warze am Hintern? Ne war keine Warze sondern ne Zecke. Na toll das auch noch. Nachdem uns der Mechaniker gesagt hat das die nicht gefährlich sind und ich mir die mit ner Zigarette Wegbrennen soll und dann ist alles okay. HALT!!! Also wenn ich nen Känguruh überfahr dann schneid ich ihm das Bein ab Okay, aber mir selber ne Zigarette am Hintern rumspielen, im Leben nicht. Also haben wir uns entschlossen die 200 Kilometer nach Kununurra zu fahren uns sie im Krankenhaus rausholen zu lassen. Auf dem Weg nach Kununurra ist nicht mehr viel Aufregendes passiert außer dass wir den Pentecost River, Crossen mussten. Der ist ca. 30 Meter breit und es Leben Salzwassercrocs drin. Also die ein verspeisen, aber auch das haben wir geschafft und haben noch nicht mal welche gesehen. Im Moment sitzen wir hier in Kununurra auf dem Campingplatz und haben uns erst mal ein paar Bier, Jeanette ein paar Smirnoff Ice getrunken und ein Barbecue gemacht um das überwinden der Gibb zu fieren. Es hat uns aber wirklich sehr viel Spaß gemacht und werden es auf unserer zweiten Rundfahrt um Australien wieder tun. Dann vielleicht die Gorges anschauen die wir ausgelassen haben. Tagesdistanz 124 Kilometer.

Aber wenn man dann hier so in Kununurra ist auf dem Campingplatz, dann weiß man schon was man an der Ruhe im Outback hatte. Genau neben uns sin doch glatt so ein paar Heinis, die ohne scheiß doch ne Waschmaschine im Wohnwagen haben. Die Klimaanlage dieses Wohnwagens dröhnt nun schon die ganze Zeit hier rum aber ich trinke jetzt erst mal schön noch ein Bier.

FAZIT: 1 Plattfuss, 1 gebrochene Halterung vom Ersatzreifen, 1 durchgebrannte Hauptsicherung, Hupe aus der Karosserie rausgebrochen, Im Wassertank ein Leck, 1 Zeckenbiss und ne verdammte menge Spaß!!!

Wir hoffen dass euch das Lesen des Berichts wenigstens auch ein wenig Spaß bereitet und ihr euch vorstellen könnt was wir im Moment erleben.

ZUSATZ: Falls einer von euch Rechtschreibfehler in meinem Text bemerkt sind wir sehr dankbar für wenn ihr sie für euch behaltet. Rumklugscheißern tut schon der kleine Klugscheißer next to me genug. Thank you for your Cooperation. (Zusatz vom Klugscheißer: hab schon alle Fehler die ich gefunden habe verbessert!! *g*)

Küsschen
Jeanette und Sascha
P.s. weitere Fotos folgen noch